Gefahr- und Schadstoffe
Dem Thema der Schadstoffproblematik kommt eine immer größere Bedeutung zu, da bei immer mehr Substanzen in der Umwelt eine schädigende Wirkung von festgestellt wird. Dabei spielen unter anderem Innenraumschadstoffe eine bedeutende Rolle, da die Menschen diesen Substanzen während eine Aufenthaltes in betroffenen Räumlichkeiten ausgesetzt sind. Innenraumschadstoffe sind in erster Linie Substanzen, die in Bestandsgebäuden verbaut worden sind. Der bekannteste dieser Schad- bzw. Gefahrstoffe ist wahrscheinlich das Asbest, dessen Sanierungsmethoden auch die Grundlage für die Sanierung anderer Schadstoffe darstellt.
Die (Innenraum-)Schadstoffe können vereinfacht in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- Mineralische bzw. faserförmige Schadstoffe
Diese Stoffe schädigen in erste Linie in physikalischer Form, d.h. ihre schädigende Wirkung auf den menschlichen Körper resultiert auf einer mechanischen Schädigung von Gewebe. Aus diesen Schädigungen können (auch durch die Immunreaktion des Körpers) unter anderem kanzerogene Tumore entstehen.
Ein Beispiel für eine solche Gewebeschädigung ist die Fibrose, bei der die Lungenfähigkeit in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Schädigung eingeschränkt wird. Beispiele für solche Schadstoffe sind das genannte Asbest sowie ältere Künstliche Mineralfasern (KMF) und Feinstaub (lungen- bzw. alveolengängige Fraktion) - Organische Schadstoffe
Im Gegensatz zu den o.g. mineralischen Schadstoffen entfalten diese ihre Wirkung durch eine chemische Reaktion innerhalb des Körpers. Die Art der Schädigung hängt sowohl von der Art des Schadstoffes wie auch der Aufnahmeform ab. Im Gegensatz zu den o.g. Schadstoffarten, die in erster Linie durch die Atmung aufgenommen werden, können einige organischen Schadstoffe z.B. auch über die Haut aufgenommen werden. Eine weitere Besonderheit dieser Schadstoffkategorie ist, dass sie auch in gasförmiger Form auftreten können (z.B. Formaldehyd).
Beispiele für diese Kategorie von Innenraumschadstoffen sind u.a. das bereits genannte Formaldehyd, PCB, PCP und Lindan. - Biologische Schadstoffe
Diese Kategorie spielt bei Innenräumen in der Regel eine eher untergeordnete Rolle. Beispiele dafür sind z.B. Schimmel und durch Taubenkot verbreitete Krankheitserreger (Ornithose).
Zusätzlich zu den oben genannten Wirkungsmechanismen spielen auch allergische Reaktionen auf die Stoffgruppen eine zunehmend größere Rolle bei einer Beurteilung der Umwelteinflüsse.
Bei der Bewertung einer Schadstoffproblematik ist vorrangig eine Bewertung der Gefährdung vorzunehmen. Diese hängt neben der Schädlichkeit der vorhandenen Substanzen und deren Menge in erster Linie von der Exposition ab. Unter Exposition versteht man vereinfacht ausgedrückt, dass Maß in dem Menschen einem Schadstoff ausgesetzt sind und die damit einhergehende Gefährdung. Eine Sanierungsdringlichkeit hängt also in erster Linie davon ab, ob die betreffende Substanz vom Körper aufgenommen werden kann. Da der wichtigste Aufnahmepfad über den Atemtrakt erfolgt, ist daher im Allgemeinen die Einhaltung der Luftgrenzwerte entscheidend.